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Ziel der auf zwei Semester hin angelegten Veranstaltung ist die
Vermittlung eines Ein- und Überblicks über die grundlegenden
Methoden und Techniken der empirischen Sozialforschung. Die
Studierenden sollen mit den Anliegen, den wissenschaftstheoretischen
Grundlagen, der historischen Entwicklung und insbesondere mit dem
aktuellen Standardrepertoire der quantitativ orientierten
Sozialforschung vertraut gemacht werden. Themen in Teil I der
Veranstaltung sind u.a. die Ziele der Sozialforschung,
Möglichkeiten von Forschungsdesigns, Probleme der Messung und
Operationalisierung sowie Auswahl- und Stichprobenverfahren. In Teil II
im nächsten Semester wird es dann um die wichtigsten Verfahren der
Datenerhebung gehen (Befragung, Beobachtung, Inhaltsanalyse) und um
elementare Techniken der angewandten statistischen Datenanalyse.
0. Warum Wissenschaftstheorie? Aufgaben der Wissenschaftstheorie
Schnell et al.: Kap. 1, Diekmann: Kap. V
Friedrichs: Kap. 2.1
Alemann, H. (1977): Der Forschungsprozeß, neueste Aufl., Stuttgart: TeubnerI. Allgemein
1) EntdeckungszusammenhangII. Schritte des Forschungsprozesses („10-Stufen-Schema“)
2) Begründungszusammenhang
3) Verwertungs- oder Wirkungszusammenhang1) Problemfindung und -strukturierungIII. Beispiel 1: Studie über Arbeitslosigkeit (Durchspielen der 10 Schritte)
2) Theoriebildung
3) Forschungsdesign und Wahl des Erhebungsverfahrens
4) Auswahlverfahren
5) Operationalisierung
6) Vorbereitung der Datenerhebung
7) Datenerhebung (Feldphase)
8) Datenerfassung und -aufbereitung
9) Datenauswertung
10) Publikation und Verbreitung der Ergebnisse (wie schreibt man einen Forschungsbericht?)
IV. Beispiel 2: Münchner Gründerstudie (Durchspielen der 10 Schritte)
Opp, K.D.: Methodologie der Sozialwissenschaften
Blalock, H.M. (1969): Theory Construction, Englewood Cliffs: Prentice HallI. Theorien
1) TheoriebegriffII. Hypothesen
2) Theorien in den Sozialwissenschaften1) Forschungsprogramme3) Möglichkeiten der Formulierung von Theorien
2) Allgemeine Verhaltenstheorien
3) Theorien mittlerer Reichweite, bereichsspezifische Theorien1) Verbale Theorien
2) Pfaddiagramme
3) Axiomatisierte Theorien
4) Mathematische Formulierung
4) Beurteilungskriterien für Theorien
5) Problemspezifische Ausarbeitung von Theorien, Ableitung von Hypothesen, Modellbau1) Hypothesenbegriff
2) Mindestbedingungen für eine Kausalbeziehung
3) Arten von Hypothesen (deterministische - probabilistische, wenn - dann, je - desto, Kontexthypothesen, komplexere Hypothesen)
4) Leithypothesen
5) Unabhängige und abhängige Variablen
6) Grundtechniken der Hypothesenüberprüfung (Nullhypothese, Fehler erster und zweiter Art, Prüftechniken)
Schnell et al.: Kap. 5, Diekmann: Kap. VII+VIII
Zimmermann, E. (1972): Das Experiment in den Sozialwissenschaften, Stuttgart: TeubnerI. Designentscheidungen
1) Zeitliche Dimension des DesignsII. Der Datenwürfel1) Querschnittstudie - Längsschnittstudie2) Erhebungsart
2) Trendstudie - Panelstudie - Zeitreihenanalyse
3) Retrospektiv - prospektiv
4) Kontinuierliche - diskrete ZeitPrimärerhebung - Sekundäranalyse - Analyse amtlicher Daten3) ErhebungskontextLaborstudie - Feldstudie4) ErhebungsinstrumentBefragung - Beobachtung - Inhaltsanalyse5) Erhebungsumfang1) Einzelfallstudie - mehrere/viele6) Untersuchungsanordnung
2) Qualitativ - quantitativExperimentell - quasi-experimentell - Ex-post-facto Anordnung
III. Untersuchungsanordnungen1) Einleitendes Beispiel (typische Fehlerquellen)
2) Experiment, experimentelle Designs mit einigen wichtigen experimentellen Versuchsanordnungen1) Einmalige Messung (Post test only)Beurteilungskriterien für Experimente (interne und externe Validität)
2) Vorher-Nachher-Messung
3) Solomon-Vier-Gruppen Anordnung
4) Stimulus mit mehr als zwei Ausprägungen
5) Faktorielle Designs3) Quasi-experimentelle Designs (Matching anstelle von Randomisierung, Zeitreihendesign ohne Kontrollgruppe)
4) Ex-post-facto Anordnungen (Design von Surveys)
Schnell et al.: Kap. 4, Diekmann: Kap. VII. Operationalisierung
Mayntz et al.: Kap. 2
Friedrichs: Kap. 4
1) Operationale DefinitionII. Messen
2) Theoretische Ebene und Beobachtungsebene
3) Konstrukte, Dimensionen, Indikatoren
1) Begriff des Messens (Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder Ereignissen nach bestimmten Regeln, empirisches und numerisches Relativ)III. Indizes
2) Skalenniveaus (Nominal-, Ordinal-, Intervall-, Ratio-Skala)
3) Reliabilität (und Verfahren zur Ermittlung)
4) Validität (Arten und Verfahren zur Ermittlung)
IV. Skalen/Skalierungsverfahren
1) Likert-Skala (Methode der summierten Schätzwerte)
2) Thurstone-Skala (Methode der gleicherscheinenden Intervalle)
3) Guttman-Skala
4) Semantisches Differential (Polaritätsprofil)
5) Weitere Skalierungstechniken (Magnitude-Skala)
Schnell et al.: Kap. 6, Diekmann: Kap. IXI. Vollerhebungen vs. Stichproben
Mayntz et al.: Kap. 3
Friedrichs: Kap. 3.4
Böltken, F. (1976): Auswahlverfahren, Stuttgart: Teubner
II. Zentrale Konzepte
1) GrundgesamtheitIII. Nicht zufallsgesteuerte Auswahlverfahren
2) Auswahlgesamtheit
3) Inferenzpopulation
4) Auswahleinheiten
5) Repräsentations- und Inklusionsschluß
6) Stichprobenverteilung für metrische Variablen
7) Stichprobenverteilung für dichotome Variablen
1) Willkürliche AuswahlIV. Zufallsgesteuerte Auswahlverfahren
2) Bewußte Auswahl (typische, extreme Fälle, Quoten-Verfahren)
1) Einfache Zufallsauswahl (und Verfahren zur praktischen Realisierung)V. Problem der Ausfälle (Non-Response)
2) Geschichtete Zufallsstichprobe
3) Klumpenstichprobe (Cluster-Stichprobe)
4) Mehrstufige Zufallsstichprobe
(Konzept: Prof. Dr. Peter Preisendörfer / Dr. Kajetan Hinner)
(ab dem Hauptstudium, Studierende im Haupt- und Nebenfach
Soziologie).
Das Ziel dieser Veranstaltung ist eine eingehendere
Beschäftigung mit der computergestützten Datenanalyse.
Deshalb sind grundlegende SPSS-Kenntnisse, wie sie in den
einführenden Methodenveranstaltungen vermittelt werden, für
die Teilnahme erforderlich. Sollten diese nicht vorliegen, ist ein
erheblicher Mehraufwand vonnöten.
Nach einer kleinen Wiederholung und Rekapitulierung der
SPSS-Basis-Anwendungen werden wir uns um kompliziertere und inhaltlich
ergiebige aktuelle Datensätze kümmern. Dies soll anhand des
SOEP geschehen.
Das SOEP ist eine seit 1984 jährliche Wiederholungsbefragung von
Deutschen, Ausländern und Zuwanderern in den alten und neuen
Bundesländern. Die Stichprobe umfasste im Erhebungsjahr 2004 mehr
als 12.000 Haushalte mit fast 24.000 Personen. Themenschwerpunkte sind
unter anderem Haushaltszusammensetzung, Erwerbs- und
Familienbiographie, Erwerbsbeteiligung und berufliche Mobilität,
Einkommensverläufe, Gesundheit und Lebenszufriedenheit.
Scheinerwerb (Seminarschein): Teilnahme an allen Sitzungen bis auf
einer,
Referat/Artikelzusammenfassung, Hausarbeit.
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26.10.2006 |
Einführung, Organisatorisches Vorstellung Windows XP Grundlagen, Windows-Explorer, Netzwerklaufwerke (u:\; \\). Wiederholung
SPSS Grundlagen. Selbständiges Durcharbeiten des SPSS-Tutorials
SOEP - FAQ lesen auf der DIW-Homepage. DTC herunterladen. Knappe
Einführung. Aufgabe: DTC
lesen bis 2.11. SOEPInfo: SPSS-Syntax für die Variable pp0101
anfordern. Häufigskeitsauszählung zu pp0101 über
SOEPInfo. Beispiele: Verfremdeter Datensatz zu SOEP. |
2.11.2006 |
Wiederholung SPSS-Grundlagen: Den verfremdeten
SOEP-Datensatz analysieren, Häufigkeitsauszählung mit
Balkendiagrammen erstellen, Diagramme variieren (Farbe,
Größe); Kreuztabellierung (Spalten- und Zeilen-%).
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9.11.2006 |
Arbeit mit den SOEP-Daten für die Lehre, dazu Netzlaufwerk verbinden (o:) mit dem Rechner \\GEHEIM und dem in der Veranstaltung vereinbarten Passwort. - Hier die einzelnen Schritte: 1) Rechte Maustaste über Start, Windows-Explorer starten. Als Adresse in die Zeile den Namen des Rechners hinter zwei Backslash eintippen (\\GEHEIM - der Rechner heißt natürlich nicht GEHEIM). 2) Jetzt kommt im Auswahlfenster das Verzeichnis SOEP. Dieses mit der linken Maustaste anklicken, dann mit der rechten Maustaste "Netzlaufwerk verbinden" auswählen. Hier Laufwerk "o:" eintragen und mit "OK" bestätigen. Bei der entsprechenden Nachfrage mit dem in der Veranstaltung vereinbarten Passwort die Verbindung herstellen. 3) Nun wird ein neuer Laufwerksbuchstabe o: erzeugt, über den Sie auf die SOEP-Daten zugreifen können. Falls das aus irgend einem Grund nicht funktioniert: Windows-Explorer wie bei 1) starten, dann mit der linken Maustaste Laufwerk o: anklicken und mit der rechten Maustaste auf "Netzlaufwerk trennen" auswählen. Anschließend versuchen Sie wieder, die Verbindung herzustellen wie bei 1). Wenn es immer noch nicht funktioniert, verwenden Sie bitte einen anderen Rechner im GEOPool. Erzeugen der
SPSS-Syntax für die Variablen der Gesundheitszufriedenheit von
Welle A bis V (z.B. pp0101, gesucht über Topics und
Bereichszufriedenheiten, 8.1) über SOEPinfo (Pfad:
"o:\soep\lehre\", Temp Pfad "u:\temp\" - vorher dieses Verzeichnis
anlegen, Individual, Unbalanced, All
Sample Members, Both, A/B/C/D/E/F/G,
Both). Diese Syntax in ein SPSS-Syntax Fenster kopieren und
laufen
lassen. Erzeugt wird ein Datensatz new.sav
mit den Variablen hhnr,
persnr, pp0101 etc. |
16.11.2006 |
Wiederholung der Schritte vom 9.11.2006 zur Erzeugung eines SOEP-Längsschnittdatensatzes mit den Variablen der gesundheitlichen Zufriedenheit über alle Wellen. Gewichtung:
Erläuterung und Anwendung anhand von pp0101 (Fälle / Daten
gewichten mit / entsprechenden Wellen-PHRF) Ausführliche Erläuterungen finden Sie nun unter www.hinner.com/soep/ |
23.11.2006 |
Auswertung:
Häufigkeiten: Gesundheitliche Zufriedenheit, gewichtet mit dem
PHRF der jeweiligen
Welle, Mittelwert und Standardabweichung Grafik erstellt zur gewichteten mittleren Gesundheitszufriedenheit über alle Wellen mit Excel - wer nicht fertig wurde: Hausaufgabe bis 30.11.2006 Vorstellung einer Artikelzusammenfassung: Einkommensunterschiede DDR/BRD |
30.11.2006 |
Kreuztabellen - Kapitel 11 Bühl/Zöfel; Beispiel
durchgerechnet (studium.sav); mit Zeilen-, Spalten- und
Gesamt-Prozentuierung berechnet und interpretiert; Residuen und
Grundlage für Chi-Quadrat-Test ausführlich besprochen. Besprechung der Hausaufgabe (Excel-Grafik der mittleren Gesundheitszufriedenheit), Interpretation dazu. |
7.12.2006 |
Korrelationen (Kapitel 15)
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14.12.2006 |
- Lineare
Regression: Fortsetzung - Regression II - Kapitel 24 aus
dem SPSS-Buch von Felix Brosius
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21.12.2006 |
Vorstellung
einer Artikelzusammenfassung Forschungsfrage:
Wie haben sich die Einkommensverhältnisse der 10% mit dem
niedrigsten Einkommen in den letzten 20 Jahren entwickelt
("Prekariat")? Erzeugung
eines SOEP-Datensatzes mit den notwendigen Variablen Erarbeiten
einer Grafik - Excel-Beispiel
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11.01.2007 |
- Vorstellung
einer Artikelzusammenfassung (Eileen Schülbe):
Lebenszufriedenheit, engl. Artikel aus dem Jahr 2000
-
Faktorenanalyse (Kapitel 19 Bühl/Zöfel). Beide Beispiele
(Soziologie, Psychologie) durchgerechnet und besprochen - Weitere
Arbeit an der individuellen SOEP-Fragestellung - Hausaufgabe
bis 18.1.2007: Weiterarbeit an der SOEP-Fragestellung, ggf.
Nacharbeiten der Faktorenanalyse |
18.01.2007 |
Registrierung beim Reader-Plus. Einstellung der Hausaufgaben in den Reader-Plus.
Neue Forschungsfrage:
Prüfen Sie folgende Hypothese:
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25.01.2007 |
- Vorstellung einer Artikelzusammenfassung, Sarah Kowalczyk: Statistisches Bundesamt, WZB, ZUMA: Datenreport 2006, Auszug aus Teil II, C Lebensbedingungen und ihre Bewertung, 4 Gesundheit
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1.02.2007 |
- SOEP: Gemeinsames Durcharbeiten der Vollzeiterwerbstätigen-Fragestellung (Abschluß). Ergebnis: Knapp 27% der Vollzeiterwerbstätigen verdienen weniger als 2000 Euro Brutto. Im SOEP sind einige Datensätze enthalten, die "-2" oder "0" als generiertes Bruttoeinkommen ausweisen, obwohl sie als "vollzeiterwerbstätig" gelten. Diese Fälle muß man per Hand ausfiltern. -
Erläuterung des Vorteils von Längsschnittdaten:
Lebenszyklus und Kohorteneffekte |
8.2.2007 |
- Vorstellung
einer Artikelzusammenfassung Sabrina
Kipfstuhl: Karsten Hank (MPI für
Demographie, Rostock):
„Räumlicher Kontext und das Heiratsverhalten
westdeutscher Maenner in den 1980er und 1990er Jahren“
-
Fragestellung: Einkommensentwicklung der unteren 10% und oberen 10%.
Ziel: Längsschnittdatensatz mit Ergebnissen für den
"Durchschnittsdeutschen", Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte.
Erster Schritt: Für das Jahr 2005, zwei Möglichkeiten,
entweder 10% und 90% Quantil oder "per Hand" aus der
Häufigkeitstabelle ablesen. Zweites SPSS starten, die
entsprechenden Variablen anlegen und eintragen. Hausaufgabe: Arbeit zu
Ende führen, Längsschnittdatensatz erstellen und eine
Präsentation erstellen mit den wesentlichen Ergebnissen. - Weitere Bearbeitung der Forschungsfrage, Ideen-Sammlung für die Seminararbeit. |
15.2.2006
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Abschlußsitzung.
- Vorstellung einer Artikelzusammenfassung: Christine
B.
Marcus Müller: Thorsten Kalina / Claudia Weinkopf (2006): Mindestens sechs Millionen Niedriglohnbeschäftigte in Deutschland: Welche Rolle spielen Teilzeitbeschäftigung und Minijobs?, IAT-Report 2006-3, Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen Bitte die Hausaufgabe vom 8.2. in den Reader+ stellen |